Bischofstreffen im hl. Land bei den Borromaerinnen in St. Charles Jerusalem

Vom 18. bis 23. Januar 2025 fand das 24. Internationale Bischofstreffen der „Holy Land Coordination“ im Heiligen Land statt. Neun Bischöfe aus sieben Nationen kamen in Jerusalem zusammen, um in der aktuell bedrängenden Situation in Israel und Palästina ihre Verbundenheit mit den dort lebenden Christen zum Ausdruck zu bringen. Die Deutsche Bischofskonferenz war durch den Vorsitzenden der Arbeitsgruppe Naher und Mittlerer Osten, Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz (Paderborn), vertreten.

STATEMENT ZUR FREILASSUNG DER GEISELN

Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz ist am 19. Januar 2025 in Israel angekommen und zeigt sich angesichts der aktuellen Entwicklungen erleichtert: „Unmittelbar nach meiner Landung in Tel Aviv habe ich von der Freilassung der ersten drei Geiseln aus der Gefangenschaft der Hamas gehört. Ich bin erleichtert! Das ist ein hoffnungsvolles Zeichen, dem noch viele folgen müssen. Ich hoffe und bete, dass alle Geiseln möglichst rasch ihre Freiheit wiedererlangen.“ Der Erzbischof nimmt bis Donnerstag (23. Januar 2025) am 24. Internationalen Bischofstreffen im Heiligen Land teil. Ziel des Treffens ist es, gerade jetzt Solidarität mit den Christen im Heiligen Land zu zeigen und gemeinsam Wege des Friedens und der Verständigung zu suchen.

ABSCHLUSSERKLAERUNG

zum Internationalen Bischofstreffen im HeiligenLand

Erzbischof Bentz: „Der Waffenstillstand erlaubt ein Aufatmen“

© Deutsche Bischofskonferenz / Jörn Neumann

Das 24. Internationale Bischofstreffen für Solidarität mit den Christen im Heiligen Land hat heute (23. Januar 2025) seinen Abschluss gefunden. Bei dem fünftägigen Treffen haben sich Vertreter von sieben Bischofskonferenzen, darunter acht Bischöfe, über die kritische Lage in der Region und die mit dem Waffenstillstand entstandene neue Situation informiert. Dabei lag der Fokus auf den gesellschaftlichen und politischen Auswirkungen des Krieges auf das Westjordanland. Als Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz nahm Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz (Paderborn), Vorsitzender der Arbeitsgruppe Naher und Mittlerer Osten der Kommission Weltkirche und Vorsitzender der Deutschen Kommission Justitia et Pax, an dem Treffen teil.

Das Motto des Heiligen Jahres aufgreifend, kamen die Bischöfe als „Pilger der Hoffnung“, um nach möglichen Perspektiven und Anzeichen der Zuversicht inmitten von Terror und Krieg zu suchen. „Der Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas vom vergangenen Sonntag erlaubt ein Aufatmen nach 15 Monaten voller Tod und Zerstörung“, so Erzbischof Bentz. „Zugleich wird die Freude über die Waffenruhe im Gaza-Streifen und die Freilassung israelischer Geiseln von einer tiefen Besorgnis überschattet. Alle fragen sich, wie lange die fragile Waffenruhe Bestand haben kann und ob die vereinbarten Schritte tatsächlich realisiert und dadurch neue Anfänge möglich werden.

Beim Treffen betonte der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, wie wichtig jeder noch so kleinste Schritt sei, um den Hass zwischen Israelis und Palästinensern zu überwinden und das Vertrauen zwischen den Religionen wiederherzustellen. In eine ähnliche Richtung gingen die im Gespräch mit Diplomaten aus Deutschland, Frankreich und Spanien entwickelten Überlegungen. Das Ziel müsse sein, Gesprächsprozesse zwischen den verfeindeten Gruppen in Gang zu setzen, negativen Entwicklungen Schranken zu setzen und erneute Eskalationen zu verhindern, um die Zwei-Staaten-Lösung als Ziel am Leben zu erhalten. „Niemand sieht im Augenblick die Möglichkeit zu großen Durchbrüchen. Aber alle auch noch so kleinen Schritte in die richtige Richtung können den Boden bereiten für umfassende Lösungen in der Zukunft“, so Erzbischof Bentz angesichts der Begegnung mit dem Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, Steffen Seibert.

Fotos:  © Deutsche Bischofskonferenz/Jörn Neumann